Dienstag, 29. Juni 2010
Iquitos
Ja und da bin ich doch noch mal kurz. Also hier in Iquitos und Umgebung gefällt es mir sehr gut. Gestern gab es noch mal einen sehr lustigen Ausflug mit Nely, mit viel Regen. Und nachts dann grosse Fiesta – Dia del San Pedro y San Pablo/ Fischerfest. Mit Livekonzert und allem was dazu gehört.
Während des Ausflugs kamen wir auch im Dorf Padre Cocha vorbei, wo die Farm ist – und da wollte ich mich natürlich dort kurz melden. Die erste Begegnung war leider sehr unfreundlich/ unhöflich – weil ich “unangemeldet” (???) vorbei kam - und dauerte deshalb nur 2 oder 3 Minuten. Und somit ist meine Begeisterung erst mal verflogen. Kurz wollte ich schon alles bleiben lassen, habe mich nun aber entschlossen, morgen dort anzufangen - und zu hoffen, das dann alles besser läuft. Vielleicht hatte die Dame nur einen schlechten Tag. Wäre sonst schade, wo ich mich doch so darauf gefreut habe. Das Dorf daneben ist klein und gemütlich, viel Grün und viel Wasser natürlich.
So, also bis bald/ demnächst wieder hier.
Sonntag, 27. Juni 2010
Hola Amiga ! - Wieder auf dem Amazonas...
So, und von Lima aus ging es nach Pucallpa, der erste moegliche Hafen, um mit dem Boot nach Nordperu und Iquitos zu fahren. Keine schoene Busfahrt, da mal die Heizung funktionierte und es drueckend heiss und stickig war - und natuerlich auch wieder ueber 20 Stunden (ich muss mal zusammenzaehlen, wieviele Stunden ich in Bussen verbracht habe in diesem Jahr). Und in Pucallpa war es dann das erste Mal wieder richtig doll warm. Schoen. Zudem hatte ich dort bis jetzt das schoenste Zimmer hier in Peru, das beste Abendessen und das leckerste Fruehstueck. Mir hat es also gefallen ! Am Dienstag morgen wollte ich mich dann nach dem Boot erkundigen, und da erzaehlten die Herren im Hafen ploetzlich "Ja, wir legen in einer halben Stunde ab - das naechste Boot geht naechste Woche..." Oh, losgeflitzt, Gepaeck geholt und rauf auf den vollen Kahn. Es gab dann doch auch am naechsten Tag ein Boot - aber als ich das erfuhr, stand ich eh schon mit Gepaeck am Hafen. So, und damit begann der zweite Haengenmatten-Marathon des Jahres. Und es war sehr vergnueglich. Schon am ersten Abend uebte ich mich - erstmalig - im Huehner rupfen, am zweiten im Bier trinken und tanzen zu hierzulande beliebten Hits (grauenvoll)- an diesem Abend lag das Boot in einem kleinen Nest im Hafen, am dritten musste ich einfach schlafen und am vierten hatte ich endlich mal Durchfall. Das Essen an Bord war leider nicht so gut wie in Brasilien, aber wenn man Hunger hat, muss es halt runter - die Sanitaeranlagen waren auch nicht einladend... Aber die Leute an Bord waren alle sehr gespraechig und kontaktfreudig und es waren lustige Tage. Letztlich 5 - das Boot brauchte einen Tag laenger als geplant... das Wasser steht derzeit sehr niedrig. So, und gestern fragte mich doch Nellie (40) ob ich nicht Lust habe, mit in ihr Haus zu kommen und dort zu wohnen - Na klar ! Ja und da darf ich nun also mit uebernachten - mit Omi, Bruder, Kindern, Katze... :-) Und heute gab es grosses Ausflugsprogramm - morgen noch mal. Und danach gehts ab auf die Farm, das Dorf ist gleich hier um die Ecke, noch mal ne halbe Stunde oder so mit dem Boot. Und nun also nicht wundern, wenn hier fuer 2-3 Wochen nix steht - von dort kann ich mich wieder nicht melden, mangels Computern und Strom !!! Aber dort bleibe ich nicht sooo lange - und danach wird natuerlich sofort berichtet ! Versprochen ! Lasst es Euch auch gut ghen inzwischen und drueckt mir die Daumen, dass es alles spannend wird. Bis bald wieder hier !!! Liebe Gruesse !!!!
Lima & Couchsurfing bei Lucy
Es ist ja schon eine Woche her, mein Aufenthalt in Lima - aber zum Berichterstatten war bisher keine Zeit. Es ging schon gut los - nach fast 20 Stunden Fahrt durch eine wüstenähnliche Landschaft ging kurz vor Lima der Bus kaputt, der Fahrer stoppte nach einer Weile einen anderen Bus und steckte die paar Fahrgaeste dort rein und zahlte unsere Tickets. Tja, und so landete ich nicht an dem Terminal, an dem ich mich mit Lucy treffen wollte. Prima - mit dem Taxi eine Stadtrundfahrt, nach einer Stunde hatten wir uns gefunden - Lucy wartete an dem anderen Terminal schon fast 4 Stunden auf mich... Also sind wir gleich zu ihr, waren beide kaputt und müde - und haben erst mal einen Flasche Havana aufgemacht - und damit war natuerlich der Abend gelaufen, wir lagen im Bett und quasselten - ueber was Frauen halt so reden, ueber Maenner hauptsaechlich - und schliefen irgendwann in den fruehen Morgenstunden ein - und erwachten mit einem Kater gegen Mittag. Lucy musste nachmittags arbeiten - und ich also alleine zum Stadtbummel. Lucy schrieb mir einen ausfuehrlichen Zettel, damit ich mich in dieser Riesenstadt nicht verirre - aber bereits an der Bushaltestelle lernte ich Rosa kennen, sie wollte auch in die Stadt also fuhren wir zusammen und machten auch gleich noch gemeinsam einen Stadtbummel. Dann schlenderte ich alleine weiter, guckte ein bischen auf der Plaza mit Fussball und etwas daneben war eine Gastronomie-Messe - und es gab lecker viel zu kosten :-) Auch Meerschweinchen (fritiert) gab es dort - siehe Foto - aber die habe ich NICHT verkostet. Und als ich herumfragte, um die richtige Haltestelle fuer einen Bus zurueck zu finden, bekam ich Begleitschutz eines Polizisten, der mich "bewachte" bis der Bus kam, sich beim Busfahrer vergewisserte, das dieser mich an der richtigen Stelle rauslaesst - erst danach durfte ich einsteigen und wurde hoeflichst verabschiedet :-) Das war schon lustig. Also hilfsbereit und supernett sind die meisten Peruaner muss ich sagen. Abends gab es dann Kochkurs bei Lucy - Ceviche - ein Gericht mit mariniertem rohem Fisch, Suesskartoffel und Mais - es war sehr, sehr lecker ! Und den Sonntag haben wir irgendwie gemuetlich vergammelt, mir wurde sogar das Fruehstueck ans Bett serviert :-), sonst gab es nur ein bischen Marktbummel, und am spaeten Nachmittag fuhr mein naechster Bus - bzw. sollte fahren, er fuhr erst 2-3 Stunden spaeter - da kannte mich schon die ganze Strasse und wusste wie ich heisse und wo ich noch so hinfahre :-) Das war ein schoenes Wochenende, obwohl ich nun zu Lima nicht viel sagen kann - das Wetter war schlecht, kalt, grau, und viel gesehen habe ich nicht... aber das macht auch nix....
Donnerstag, 17. Juni 2010
Mecker-Tage
Na immer nur schön sein kann es ja nicht... In Puno hat es mir schon nicht so gefallen (aber der erwähnte TV hatte sogar dt. Welle und so gab es ausgiebige Nachrichten von zu Hause !!!), zu gross, zu laut, zu dreckig und nun bin ich in Arequipa (noch grösser) - laut Reiseführer die "schöne weisse Stadt". Als erstes hat mich mein Couchsurfer versetzt und die angegebene Tel.Nr. stimmte auch nicht... da stand ich erst mal dumm da auf dem Terminal und wäre am liebsten gleich weiter nach Lima gefahren.
Die Innenstadt ist wirklich schön - mit dekorativem Vulkan und verschneiten Bergen dahinter :-), aber drumherum ein Moloch - Smog, Dreck, elend viel Verkehr, natürlich auch Villenviertel - alles vergittert, Stachelbewehrt, privater Wachschutz, Elektro-Zäune (aber auch Lamas in Vorgärten - als Rasenmäher, auch vorm Hospital). Auf dem (langen) Weg ins Zentrum geriet ich in eine Demonstration - mit viel Polizei und Militär - und mir wurde ganz mulmig. Bei Leuten nachgefragt, ja zum Zentrum musst Du genau da durch, aber es ist wohl noch nicht gefährlich... Auf der Hauptplaza im Zentrum gab es dann gleich die nächste (die sah allerdings friedlich aus). Und am Zeitungskiosk begrüsste mich die Schlagzeile an "Terror in Lima". Also ich kann bisher nicht sagen, dass ich mich hier wohlfühle.
Das die peruanischen Herren nicht so zurückhaltend sind wie die Bolivianer machte mich dann erst recht aggressiv - dumme Anmachen seit dem frühen Morgen. (Dagegen werde ich von Frauen oft ganz erschrocken gefragt, ob ich etwa ganz alleine unterwegs bin.) Frühstück hat nicht geschmeckt, Kaffee nur lauwarm... :-) (Aber der Mittagsimbiss war besser - siehe Foto, die Frau und ihre Enkel verkauften Portionen mit je 1 Salatblatt, 2 Kartoffeln, einem Ei und drüber scharfe Erdnuss-Sosse, das war lecker !) Der Aussichtspunkt zu dem ich hochgewandert bin, war wegen Bauarbeiten gesperrt... Nicht mein Tag ! (Ich sehe Euch alle grinsen !) Fehlt nun nur noch, das mein Rucksack am Terminal nicht mehr da ist... den habe ich nämlich heute früh bei der Flota abgegeben, mit der ich nun heute Nacht nach Lima fahre. Musste ja erst mal bei Lucy - der nächste Couchsurfing-Termin - anfragen, ob es okay ist, wenn ich einen Tag früher komme.
Couchsurfing treibt inzwischen auch kuriose Blüten - Partyeinladungen von Leuten, die nur gesehen haben, dass ich in der Stadt bin (das steht immer auf der Startseite, wer in Deiner Nähe ist), ebenfalls dumme Anmachen und ausgiebige Foto-Auswertungen etc. Bin gespannt, wie das Wochenende bei Lucy wird - wir haben peruanischen Kochkurs ausgemacht :-) Für jemanden, der von Städten die Nase voll hat, ist die fast-8-Millionen-Stadt Lima ja genau das richtige Ziel :-)
Also insgesamt kam ich zu dem Schluss, dass wochenlanges Sightseeing alleine (und ohne volles Portemonai) nicht so toll ist und dass es Zeit wird, dass ich auf der nächsten Farm ankomme und wieder etwas "richtiges" zu tun habe. Das hebt meine Laune bestimmt ungemein (kleine Affen ärgern :-) bzw. mich ärgern lassen) Und auf die Amazonasfahrt (3-5 Tage), die dorthin wieder ansteht, freue ich mich sehr !
Und weil inzwischen mehrfach gefragt wurde, wann ich wieder Richtung Heimat reise - Na klar, komme ich genau zu Omi ihrem 80. wieder nach Hause, bzw. etwas davor - dh. Anfang Oktober. Spätestens !
Und nun habe ich noch 2.5 Std. bis mein Bus fährt (in selbigem sitze ich dann 16+ Stunden...) - und geh mir doch mal ein Bier oä. suchen, hatte ich lange nicht !
Euch allen liebe Grüsse und bis nächste Woche wieder hier. Und natürlich allen ein schönes sonniges Wochenende !!! (bei mir wird es ja nun auch wieder wärmer, bloss gut)
Montag, 14. Juni 2010
Titicaca-See
Also einen malerischeren Ort als den Titicaca-See kann man sich kaum wünschen für die letzten Tage, ein Wochenende. Copacabana ist ein kleines, wenn auch ziemlich touristisches Dorf; der See funkelt in der Sonne - dadurch das man die andere Seite nicht sieht, ist es ein bischen wie am Meer; ringsum Hügel und Berge, die bewandert werden & schwimmende Inseln, die bestaunt werden wollen (bzw. nun schon wurden); kulinarische Neuheit hier ist Trucha - lecker Fisch; und das Wetter ist auch 1a... Ja und so klingt die Bolivien-Zeit nun also aus - 98 schöne, ereignisreiche & interessante Tage.
Und nach fast 7 Monaten Abwesenheit von zu Hause hatte ich hier in der Sonne doch gestern mal ganz dolle Heimweh - es waren nämlich, weil Sonntag, auch viele bolivianische Touristen da, die am Strand gegrillt, gespielt, gequatscht haben... ja und da fehlte mir doch plötzlich was zu meinem Glück. Aber das vergeht auch wieder.
Am ersten Abend habe ich eine französische Familie kennengelernt - sie fahren mit dem Wohnmobil durch ganz Amerika, seit Kanada. Und seit über einem Jahr! Dafür, sich diesen Traum realisieren zu können, haben sie 10 Jahre gearbeitet - in dieser Zeit auch noch 2 Söhne bekommen - ja und nun fahren sie hier durch die Gegend und seit 5 Wochen fährt auch die Oma mit - und findet es toll. Sie schätzten, dass sie es sich noch ein bis anderthalb Jahre leisten können. Und ein noch nicht realisierter Traum der Frau war ... mal den Jakobsweg zu laufen :-) . Wir hatten uns also viel zu erzählen. Damit will ich nur belegen: Es gibt noch mehr solche Leute !!!
Heute morgen stand der Grenzübertritt nach Peru an - und mir war doch etwas mulmig, wegen der Visumsüberziehung . Nix weiter passiert - wirklich einfach nur bezahlen (knapp 20 Euro für die 8 Tage zulange im Land) - die Quittung haben die Herren geflissentlich vergessen und machen sich bestimmt heute einen schönen Abend mit dem Geld. Und dann stand ich also im nächsten Land. Peru !
Bin bisher nur einige Kilometer weit gekommen,(bis nach Puno - für die, die sich auskennen) und viel anders ist es noch nicht - neu ist, dass es hier Fahrradrikschas gibt (wie die in Vietnam) und TukTuks - Mototrrikschas (wie in Indien)- aber alle reden noch spanisch und sehen auch nicht anders aus, der See ist noch da, eigentlich ist nur das Geld anders und ich muss mich wieder umgewöhnen - neue Währung, neuer Umrechnungskurs und schon auch etwas andere Preise (ein Fitzelchen teuerer). Es gibt an der Grenze eine Stunde Zeitverschiebung - aber die Stunde, die ich damit theoretisch gewonnen hatte, verbrachte ich mit Warten - darauf, dass der Bus abfährt - was er über 2 Std. nicht tat, weil es nicht genug Passagiere waren.
So, das war der aktuelle Bericht und ich mache mich jetzt mal auf die Suche nach Abendessen - und dann gucke ich Fernsehen :-) Ich habe nämlich zum allersten Mal ein Zimmer mit TV. Wichtiger wäre allerdings, ob auch das warme Wasser funktioniert, dass habe ich noch nicht getestet (das tat es in der letzten Unterkunft nämlich eher nicht).
Lasst es Euch alle gut gehen und geniesst den Sommer, ich denke hier an Euch ! Liebe Gruesse & hasta luego !
PS: Die meisten wissen es ja noch nicht - jetzt bin ich auf dem Weg Richtung Iquitos zur nächsten Farm - amazonanimalorphanage.org - wohl für 2-3 Wochen (9 werden nicht draus !).
PS2: Weil gefragt wurde - na klar guckt man hier auch fleisig Fussball ! Ich aber nicht so...
Sonntag, 13. Juni 2010
Bild des Tages
Donnerstag, 10. Juni 2010
La Paz
Stellt Euch folgendes vor: Eine grosse Hauptstrasse, die in ihrem Verlauf mehrfach den Namen ändert, rechts und links davon geht es steil den Berg hoch. Hunderte stinkende Minibusse, aus denen sich ein Kopf reckt und lauthals die Route verkündet; hupende Taxis und massenhaft weitere Autos - dazwischen Polizisten, die sich laut pfeifend bemühen, den Verkehr zu regulieren. Menschenmengen dazu - Frauen mit Verkaufs- und Fress-Ständen auf den schmalen Fusswegen; Männer im Anzug und mit Handy am Ohr; kichernde Schulkinder in Uniform; Bettler; Touristen (wahlweise im Touri-Outfit -also Rucksack, Wanderschuhe, Multifunktionshose - oder auch bunt gewandet mit allem was die Indio-Märkte des Landes hergeben; Schuhputzer mit Skimasken an allen Ecken; Frauen mit bunten Tüchern, in denen sie ihre Kinder auf dem Rücken transportieren; ältere Frauen mit den typischen 2 langen Zöpfen, Hut, Schürze, Rock und dicken gestrickten Socken; dazwischen erschreckend viel Polizei,Militär und sonstiges Wachpersonal; alte Männer mit Ponchos; kleine zerlumpte Kinder an Strassen-Ecken; daneben Frauen in Stöckelschuhen. Ein Gewirr von Strassen und Gassen, Häusern und Läden, Kirchen und Museen, Plazas und Märkten. Von vergammelt bis schick ist alles vorhanden. Lärm, Staub, Hektik. Und am Horizont thront ein schneebedeckter Vulkan- nur selten zu sehen in dem Gewimmel der Stadt. Das alles auf 3660 m - was man kaum merkt, nur an der Eiseskältet nachts und an der Kurzatmigkeit.
So ist La Paz !
Am 1. Tag war ich genervt & wünschte mir die Ruhe der Farm zurück, aber seinen Reiz hat es schon auch. Ueber den Kunsthandwerksmarkt schlendern (& später grosses Shopping von Dekomaterial, für zu Hause), aber auch über den Hexenmarkt natürlich - Pulver, Tinkturen, Kräuter, hunderte Päckchen und Flaschen & getrocknete Lama-Föten. Für welchen Zauber die sind,weiss ich nicht. In altmodischen Cafés Kaffee oder Apí (ein eingedickter,heisser Beerensaft - lecker !) schlürfen, Empanadas & Salteñas & Rellenos an Strassenständen mumpeln. Geheimnisvollen Schildern, die Mittagsessen verkünden, folgen - in einen trüben Hinterhof, dann ein dunkles Treppenhaus hinauf - und in einer grossen alten Wohnung ist tatsächlich ein Restaurant. 4 Gänge für 10 Bs. (1 €), ziemlich fad alles, aber satt. Und von den anderen Essern - Arbeiter und ältere Paare- verwundert beäugt und beobachtet.
Und heute Kultur-Tag ! Erst Museum für Ethnologie. Dort gibt es neben vielen Webarbeiten eine herrliche Maskensammlung, die auch sehr eindrucksvoll präsentiert wird - man kommt in einen stockdunklen Raum und dann gehen kleine Strahler an, die nur die "schwebenden" Masken anleuchten. Ganz toll ! Und Koka-Museum - von den Anfängen der Nutzung der Koka-Pflanze zu Zeiten der Inkas, in der Medizin als Betäubungsmittel bis zur Droge und zu Coca-Cola. Auch ganz nett.
Dazwischen ein ausschweifender Stadtbummel. Und damit ist mein Aufenthalt hier beendet - morgen früh um 8 geht es weiter an den Titicaca-See und von dort dann nach Peru am So/Mo.
Da sind nun einfach schon 3 Monate rum hier, und ich habe längst nicht alles gesehen, was ich angucken wollte in Bolivien... da muss ich wohl noch mal kommen.
¡ Hasta luego !
Ich hoffe, Ihr habt alle einen schönen Sommer zu Hause und auch Zeit zum Baden und Sonne geniessen, nicht nur zum Arbeiten !!!
Montag, 7. Juni 2010
Ein grosses weisses Nichts
Nein, kein Schnee - obwohl es dafür kalt genug ist-, sondern alles Salz - nämlich die Salzwüste Salar de Uyuni. Die Rundfahrt durch selbige gestern war, wie solche Rundfahrten in Gruppe halt so sind - wenn jemand anderes sagt, was man wie lange anschauen darf bzw. muss. Trotzdem eine schöne Tour und anders wäre es auch gar nicht gegangen. Lustig war die Mittags-Pause an einem Salzhotel (alles aus Salzblöcken gebaut - auch die Inneneinrichtung), dort fand nämlich gerade ein Foto-Shooting mit einem fast nackten Modell statt. Da waren natürlich alle versammelten Touristen begeistert ! (Aber ihren Hintern durften die Herren nicht fotografieren, da gab es Aerger mit den "richtigen" Fotografen)
Das dazugehörige Dorf Uyuni ist, finde ich, wie eine sibirische Strafkolonie. Steht hier so rum im total unwirtlichen Gelände, es ist saukalt, nacht Minusgrade (und keine Heizung im Hotel - nur viele dicke Wolldecken). Alles grau und staubig, kein gruenes Blatt irgendwo, bloss ein paar eingestaubte Baumgerippe und eine handvoll staubige Kakteen. Wie diese hier überleben können, weiss ich nicht, aber auf der Fisch-Insel in der Salzwüste wimmelte es von selbigen, in Riesenformaten.
Und ich muss jetzt nach meinem Bus flitzen - auf nach La Paz !
¡ Hasta luego !
Samstag, 5. Juni 2010
Yiiiipieeeeeeeeeeeeh
Der gestrige Tag erhält einen Ehrenplatz in meiner Biografie - als der Tag, an dem ich einen Fast-5000-er bestieg, den Cerro Kari Kari nämlich, mit 4970 m. Die meisten kennen ja mein Verhältnis zu Bergen und klettern (an die Mitleser, die das nicht wissen: ich habe Höhenangst) - also kann man sich ja denken, wie stolz ich auf mich war, als ich oben stand. Klettern musste man aber auch nicht, nur einfach stur aufwärts laufen. Und an der einen Stelle, als mir mal komisch wurde, siegte dann doch der Ehrgeiz, da wollte ich auch nicht mehr umdrehen. War ein toller Tag ! Vorher habe ich mir noch ganz dolle gewünscht, dass ich auch ein paar Lamas sehe - und es waren nicht nur ein paar, sondern hunderte, die dort weideten. Der Weg führte an einigen Lagunen vorbei, die vor ca. 400 Jahren künstlich angelegt wurden, um die Stadt Potosi mit Wasser zu versorgen. In der Stadt Postosi habe ich gerade Quartier, das Zimmer ist nicht so mickerig wie das letzte, dafür hat es kein Fenster... Die Stadt Potosi ist die höchstgelegenste Stadt der Welt, auf 4060 m. Im 16. und 17. Jhd. war es eine der reichsten Städte der Welt - und heute kennt kaum noch jemand den Namen. Den Reichtum verdankte die Stadt dem "Cerro rico" (reicher Berg), der damals noch voller Silber war. Abgebaut wurde selbiges durch Millionen von Indio- und afrikanischen Sklaven, die zu Tausenden den Tod fanden in den Silberminen. Natürlich legten auch diese die künstlichen Lagunen an. Der ehemalige Reichtum ist auch heute noch sichtbar an prächtigen Kirchen (fast 40) und schicken alten Gebäuden. Heute breche ich wieder auf - und wohin die Reise geht, könnt Ihr in Bälde hier lesen. Schönes Wochenende Euch allen !
Mittwoch, 2. Juni 2010
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