Montag, 14. Juni 2010

Titicaca-See





Also einen malerischeren Ort als den Titicaca-See kann man sich kaum wünschen für die letzten Tage, ein Wochenende. Copacabana ist ein kleines, wenn auch ziemlich touristisches Dorf; der See funkelt in der Sonne - dadurch das man die andere Seite nicht sieht, ist es ein bischen wie am Meer; ringsum Hügel und Berge, die bewandert werden & schwimmende Inseln, die bestaunt werden wollen (bzw. nun schon wurden); kulinarische Neuheit hier ist Trucha - lecker Fisch; und das Wetter ist auch 1a... Ja und so klingt die Bolivien-Zeit nun also aus - 98 schöne, ereignisreiche & interessante Tage.
Und nach fast 7 Monaten Abwesenheit von zu Hause hatte ich hier in der Sonne doch gestern mal ganz dolle Heimweh - es waren nämlich, weil Sonntag, auch viele bolivianische Touristen da, die am Strand gegrillt, gespielt, gequatscht haben... ja und da fehlte mir doch plötzlich was zu meinem Glück. Aber das vergeht auch wieder.

Am ersten Abend habe ich eine französische Familie kennengelernt - sie fahren mit dem Wohnmobil durch ganz Amerika, seit Kanada. Und seit über einem Jahr! Dafür, sich diesen Traum realisieren zu können, haben sie 10 Jahre gearbeitet - in dieser Zeit auch noch 2 Söhne bekommen - ja und nun fahren sie hier durch die Gegend und seit 5 Wochen fährt auch die Oma mit - und findet es toll. Sie schätzten, dass sie es sich noch ein bis anderthalb Jahre leisten können. Und ein noch nicht realisierter Traum der Frau war ... mal den Jakobsweg zu laufen :-) . Wir hatten uns also viel zu erzählen. Damit will ich nur belegen: Es gibt noch mehr solche Leute !!!

Heute morgen stand der Grenzübertritt nach Peru an - und mir war doch etwas mulmig, wegen der Visumsüberziehung . Nix weiter passiert - wirklich einfach nur bezahlen (knapp 20 Euro für die 8 Tage zulange im Land) - die Quittung haben die Herren geflissentlich vergessen und machen sich bestimmt heute einen schönen Abend mit dem Geld. Und dann stand ich also im nächsten Land. Peru !
Bin bisher nur einige Kilometer weit gekommen,(bis nach Puno - für die, die sich auskennen) und viel anders ist es noch nicht - neu ist, dass es hier Fahrradrikschas gibt (wie die in Vietnam) und TukTuks - Mototrrikschas (wie in Indien)- aber alle reden noch spanisch und sehen auch nicht anders aus, der See ist noch da, eigentlich ist nur das Geld anders und ich muss mich wieder umgewöhnen - neue Währung, neuer Umrechnungskurs und schon auch etwas andere Preise (ein Fitzelchen teuerer). Es gibt an der Grenze eine Stunde Zeitverschiebung - aber die Stunde, die ich damit theoretisch gewonnen hatte, verbrachte ich mit Warten - darauf, dass der Bus abfährt - was er über 2 Std. nicht tat, weil es nicht genug Passagiere waren.
So, das war der aktuelle Bericht und ich mache mich jetzt mal auf die Suche nach Abendessen - und dann gucke ich Fernsehen :-) Ich habe nämlich zum allersten Mal ein Zimmer mit TV. Wichtiger wäre allerdings, ob auch das warme Wasser funktioniert, dass habe ich noch nicht getestet (das tat es in der letzten Unterkunft nämlich eher nicht).

Lasst es Euch alle gut gehen und geniesst den Sommer, ich denke hier an Euch ! Liebe Gruesse & hasta luego !

PS: Die meisten wissen es ja noch nicht - jetzt bin ich auf dem Weg Richtung Iquitos zur nächsten Farm - amazonanimalorphanage.org - wohl für 2-3 Wochen (9 werden nicht draus !).

PS2: Weil gefragt wurde - na klar guckt man hier auch fleisig Fussball ! Ich aber nicht so...

2 Kommentare:

  1. Liebe Bärbel,

    es ist immer wieder eine Freude Deinen Reisebericht zu lesen. Der Titicacasee - sehr schön. Dort, auf einer der Inseln (z.B. Taquile), einen kleinen Hügel erklommen und man steht auf dem Gipfel eines 4000ers. Irre.
    Witzig Deine Begegnung mit der Familie aus Frankreich, die durch Amerika tourt und noch etwa eineinhalb Jahre des Weges vor sich hat. Man spürt in Deinen Worten wie gut es tut, hin und wieder Gleichgesinnte zu treffen. Ich kann das nachvollziehen (wie auch den Moment der Einsamkeit, des Heimwehs, wenn sich um einen herum Familien und Freunde zur Party treffen und man selbst der Fremde ist, wenn auch einbezogen). Ich bewundere Deine Ausdauer - zumal Du - wie auf dem Jakobsweg - zwar immer wieder Menschen kennenlernst, aber auch wieder Abschied nehmen musst. Und jetzt geht's zur nächsten Farm. Wann kommst Du eigentlich mal wieder nach Hause? Spätestens zu Omis 80igsten - nehme ich an. Liebe Grüße aus der fernen Heimat.
    Peter

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  2. Na Dir natürlich auch liebe Grüsse und Danke fürs fleissige Mitlesen und Kommentieren.
    Ich warte ja noch auf die angekündigte, ausführlichere Mail...
    Lass es Dir gut gehen !

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