Samstag, 14. August 2010
3 Tage in Cartagena de India
Nun ist also wieder die karibische Küste erreicht und ich hatte 3 schöne Tage in Cartagena. Der Regen kam leider auch mit - es regnet nicht ständig, aber täglich. Die Altstadt ist wunderschön, insbesondere die vielen blumengeschmückten Balkone haben mir gefallen. Dazu wuchtige alte Tore, Bögen, Kolonaden, grosse Plazas, viel Grün - und um alles drumherum die alte Stadtmauer, erbaut von afrikanischen Sklaven im 17. Jahrhundert, mit Steinblöcken die aus dem Meer geholt wurden - nach einer Belagerung der Stadt durch den Piraten Francis Drake. Die Stadt war zu dieser Zeit einer der wichtigsten Häfen der Spanier hier in Südamerika - hier wurden alle auf dem Kontinent erbeuteten Schätze zusammengetragen und verschifft, und genau wegen dieser gelagerten Schätze wurde die Stadt so oft angegriffen und belagert. Und das alles ist jetzt UNESCO-Weltkulturerbe - und es wimmelt von Touristen, in- und ausländischen.
Der neuere Teil der Stadt besteht aus Hochhäusern, die sich bis an den Strand ausbreiten... auf den Strand muss keiner neidisch sein, ist überhaupt nicht schön und zumindest mich lockt es bei dem Wetter auch nicht ins Wasser (andere schon, und warm ist es ja trotzdem). Vielleicht wäre es mit besserem Wetter ja netter, aber so mit dem grauen Himmel dazu, die Hochhäuser und Strasse dahinter finde ich es nicht schön.
Vorgestern hat es den ganzen Nachmittag geregnet und ich dachte, das ist der perfekte Tag endlich neue Schuhe zu kaufen - Wanderschuhe sind hier schwer zu finden, ziemlich teuer, schlechte Qualität und mickerige Auswahl - letztlich wurden es einfach normale feste Schuhe, muss auch gehen, die anderen (noch aus Santiago, vom Pilgerweg) fallen mir fast von den Füssen :-) Eine Trekkingtour steht hier in Kolumbien noch auf meinem Programm.
Gestern habe ich Ausflug gemacht in das Dorf La Boquilla (insgesamt wohl 20 km zu Fuss), das ist ein Fischerdorf, was sich gleich an Cartagena anschliesst. Die letzten Hochhäuser und dann gleich palmblattgedeckte Buden am Strand - ein kurioser Anblick. Und auch dort war der Strand nicht besser - den Schweinen hat das gefallen und den ganzen streunenden dürren Hunden auch. Auch die Hauptstrasse führte über den Strand - Mopeds, der Bus, mal ein LKW.... ganz toll ! Von dort bin ich zur Playa Paraiso gewandert - ein Fischer wollte mich unbedingt mit dem Boot hinfahren und meinte sehr eindrücklich, es wäre zu gefährlich alleine dorthin zu laufen... damit hat er mir den Spaziergang natürlich etwas verleidet, als ich dann so mutterseelenallein durch den Wald schlenderte, nagte die ganze Zeit der Zweifel an mir, ob es wahr ist oder ob er mir nur Angst machen wollte, damit ich mit ihm fahre. Der Strand dort war wesentlich schöner, wenn auch nicht paradiesisch; auch hier viele kleine, aber verlassene Buden - kaum ein Mensch dort. Natürlich ein paar Verkäufer - und als mir einer Krabbensalat anbot, konnte ich nicht widerstehen. Der wird dann so frisch vor der Nase zubereitet und war sehr lecker.
Jaja, all die Verkäufer - am meisten mag ich all die Herren, die hier mit nem Holzgestell voller Thermoskannen und Plastebecherchen rumlaufen (siehe Foto) - da kann man für 10 Cent einen Tinto (ein kleiner, schwarzer und süsser Kaffee) schlürfen, wo auch immer man gerade ist. Was ich natürlich mit Freuden den ganzen Tag über mache.
Heute morgen gab es einen ganz zeitigen Abschiedsstadtbummel, schön leer und ruhig noch, nur ein paar alte Herren, die auf den Plazas Zeitungen lasen, rauchten und Tinto schlürften - ich gesellte mich dazu und tat das Gleiche. Und nun geht es gleich wieder zum Bus und weiter nach Santa Marta (4 Std. an der Küste entlang) und das ist schon fast die letzte Station hier, aber in der Umgebung dort sind noch 2 Wochen geplant.
Das war alles an Neuigkeiten von hier. Euch allen wünsche ich ein wunderschönes Wochenende. Bis bald wieder.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen