Mittwoch, 24. Februar 2010

Guyana, Couchsurfing und mehr


So, da bin ich nun also seit Sonntag in Guyana und fuehle mich nicht besonders wohl hier - was bis gestern wohl hauptsaechlich daran lag, dass ich lieber noch auf Tobago gesessen haette und mich die ganze Zeit gefragt habe, wieso ich nun eigentlich gegangen bin... wollte halt dieses Abenteuer, mich durch Suedamerika zu kaempefen, nicht ausfallen lassen. Hier ist die Stimmung anders in den Strassen, es ist verdammt dreckig ueberall...
Abenteuer bekam ich dann gestern genug. Es war Karneval und 40. Jahrestag der Republik Guyana - grosse Parade ab mittags, tausende Leute auf der Strasse, spannend aber nicht so froehlich wie auf Tobago. Und auf dem Heimweg wurde ich beklaut, etwas Kleingeld (die grossen Scheine habe ich bei der ersten Attacke geistesgegenwaertig in den Schluepfer gesteckt - reichte danach um ein Drittel der Krankenhausrechnung zu begleichen) und die Kamera weg. Der Versuch die Kamera zu retten, erwies sich als grosser Fehler- danach halfen mir andere Leute ins Krankenhaus, wo zwei Platzwunden, im Gesicht und am Kopf, genaeht werden mussten... Prima, aber selbst schuld, wenn ich hier im Dunkeln noch auf der Strasse bin alleine... Bin nur traurig um all die verlorenen Bilder auf der Kamera. Dieser Bericht bleibt wohl nun auf weiteres unbebildert. Aber sonst geht es mir gut - sehe nur doof aus gerade :-)
Der erste Test mit Couchsurfing klappt ganz gut, obwohl mir der Narvin, wo ich nun wohne, nicht so sympatisch ist. Er hat noch eine Tante und Onkel zu Besuch und noch zwei andere Couchsurfer - Matthias aus der Schweiz und Annelie aus Frankreich. Soviel Platz ist dort im Haus eigentlich gar nicht, aber ist schon auch witzig. Geduscht wird meist im Hof mit Regenwasser, weil aus der Leitung kein Wasser kommt. Eine Kueche hat er nicht - ich gehe jeden Morgen bei den Nachbarn warems Wasser fuer meinen Kaffee holen - und bekomme inzwischen auch gleich mein Fruehstueck dazu :-) Schoen. Und durch den Besuch von Onkel und Tante waren wir gleich zu einigen Familientreffen mit eingeladen und es gab ganz dolle viel leckeres zu Essen. Indisch - gekocht fuer fast 50 Leute, obwohl bei den Treffen doch jeweils nur ca. 20 Personen anwesend waren. Soviel habe ich seit Wochen nicht gegessen.
Und vorgestern gab es ein lustiges Fruehstueck mit Matthias und Annelie - da sitzt man mit zwei Reisenden in Guyana am Tisch und sie unterhalten sich ausgiebig ueber Raketenstarts... und das sie im April einen Shuttle-Start in Franz.-Guyana sehen wollen. Das fand ich skurril - ist aber nicht verwunderlich, wenn man weiss, dass beide aus der Raumfahrbranche kommen, er als Ingenieur und sie als Jurist - und beide waren wohl am Bau-Projekt dieser Rakete beteiligt. Ja, solche Menschen trifft man unterwegs...
Heute besorge ich mir nun noch mein Busticket und fahre dann hoffentlich morgen an die brasilianische Grenze - von Guyana hab ich nach gestern definitiv genug. Falls soetwas noch einmal passiert, breche ich ab und fliege auf meine Insel zurueck...wenn ich dann noch kann...aber das will ich ja nicht hoffen.
Melde mich naechste Woche wieder.

3 Kommentare:

  1. Hallo Caroline,
    ich hoffe, Du liest das - Kannst Du bitte mal eine eMail schicken - ich moechte gern von Dir ein paar Karnevalsbilder haben (aber per CD oder so nach Hause) - ich habe ja nun nichts mehr... ich hoffe, das geht... Bitte mal melden.
    Nicht so glückliche Grüsse aus Guyana ! Ich hoffe, Du bist gesund und munter zu Hause gelandet..

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  2. Hi Bärbel, ja so ein Mist. Kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Erst der Abschied von der schönen Insel und den Erlebnissen dort und dann auch noch der Überfall. Was hältst Du von der Idee, ein Spendenkonto einzurichten. War mein spontaner Gedanke. Du hast doch sicher noch ein Konto in Deutschland. Geb' einfach mal Deine Kontodaten durch (vielleicht besser per E-Mail) - ich jedenfalls trage gerne dazu bei, dass Du Deine Reiseerzählung auch mit Bildern dokumentieren kannst - vielleicht tun es mir ja einige Deiner regelmäßigen Leser gleich. Ist ja nicht ganz uneigennützig ;-) Gute Weiterreise nach Brasilien (vor fast 20 Jahren war ich auch mal in der Ecke unterwegs, in Santa Elena de Uairen/Venezuela, damit verbinde ich den schönsten Sternenhimmel, den ich je gesehen habe). Viele Grüße aus dem endlich sonnigen und wärmer werdenden Franken
    Peter

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  3. Mein Gott Schwesterherz,
    wir haben vorhin noch von Dir gesprochen, als Betty dich anrufen wollte und wir ihr erklärt haben, dass du irgendwo in der Pampa steckst und kein Telefon mehr hast. Kurz darauf hat die Chefin angerufen und mir erklärt was passiert ist und dass wir den Blog lesen sollen. So 'ne Scheiße. Ich hoffe es geht schon wieder.
    Die Idee von Peter B. ist prima. Da beteiligen wir uns und die Chefin und die Omi sicher auch und dann kannst du dir eine neue Kamera kaufen und wieder Bilder machen. Die Bilder in Tobago musst du dann im Sommer halt noch mal machen.

    So, halt die Ohren steif und lass dich nicht noch mal verhauen. Liebe Grüße von den Frauen.

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