Sonntag, 25. Juli 2010

Colombia




Nun bin ich also in Kolumbien. Und ich weiss noch, dass ich früher gesagt habe, dass das eines der Länder ist, wo ich nie hin will. Nun habe ich unterwegs so viele schwärmerische Berichte von anderen gehört & viel Marquez gelesen und meine Meinung geändert und hoffe, es lohnt sich nun auch (auf dem Boot habe ich ganz kurz darüber nachgedacht, diesen Plan wieder zu verwerfen und lieber den ganzen Amazonas bis zum Atlantik entlangzutuckern...).
Laut meinem Lonely-Planet-Reiseführer ist Kolumbien berühmt für: Herrn G.G. Marquez, Kaffee, Smaragde und Kokain, Schönheits-Chirugie (die peruanischen Herren haben öfter von den wunderschönen Frauen in Kolumbien erzählt :-)) und die FARC (größte Guerilla-Organisation Lateinamerikas). Und an anderer Stelle im Buch wird erwähnt, dass ein Viertel der weltweit kursierenden US-Dollar-Fälschungen hier in Kolumbien gedruckt werden und von den echten praktisch nicht zu unterscheiden sind.
Als einmaliges Erlebnis auf dieser Reise kann wohl gewertet werden, dass mein Boot einfach einen Tag zu früh ankam. Eher als angekündigt kommt man hier nie an (+ bei uns ja auch nicht). Und ich hätte gern noch ein bischen länger in meiner Hängematte geschaukelt. Grenzübertritte sind eh immer etwas verwirrend finde ich, und wenn alles mehr oder weniger auf dem Wasser stattfindet erst recht. Der peruanische Grenzort St. Rosa befindet sich zur Hälfte auf dem Wasser - Häuser auf Flössen, Läden auch und eine Tankstelle, der Rest vom Ort - an Land - befindet sich auf einer kleinen Insel... Erst mit einem Boot zur peruanischen Migration, um den Ausreisestempel zu erhalten, dann auf die andere Seite vom Fluss. Dafür knöpfte mir der Typ einen stolzen Preis ab - und erst im Ort erfuhr ich, dass er mich nicht nach Leticia sondern nach Tabatinga gebracht hatte. Das ist der brasilianische Teil vom Dreiländereck. Na danke ! Also noch mal auf ein Moped und schwupps war ich in Kolumbien. In 3 Ländern gestanden in einer halben Stunde. Die Zimmer sind hier leider nicht so günstig (fast 10 Euro), aber ganz nett und mal wieder ein eigenes Bad und einen Spiegel ! Und einen netten bepflanzten Innenhof. Und was ich bis jetzt vom Ort gesehen habe, gefällt mir - ziemlich schick und scheinbar recht wohlhabend (wie machen die das hier im Nichts ?), viele kleine Parks (in einem sass ich vorhin länger - beim Radau von tausenden kleinen Papageien, die in den Bäumen gerade Nachtquartier bezogen) - natürlich auch massenhaft Militär, aber das ist in so einer konfliktreichen Grenzregion ja kein Wunder.
Als erstes bin ich - bei Affenhitze - zum Flughafen geschlendert, weil man nur dort einen Einreisestempel bekommt und auf dem Rückweg habe ich mir in der Flaniermeile einen Besuch in einem Eiscafé gegönnt - weil Sonntag ist und weil ich das seit Silvester nicht mehr getan habe. Nun muss ich hier ausharren bis Mittwoch, da geht mein Flug nach Bogota und ich werde vom nächsten Couchsurfer erwartet. Währenddessen kann ich meinen Kopf umstellen - die Preise sind verwirrend im Moment, gerade war der Umtauschkurs noch 1:3.5 und jetzt 1:2350 und alles kostet plötzlich Tausender - und die ersten Strassensnacks habe ich schon verkostet. Morgen werde ich wohl mal nach Brasilien spazieren :-)

Und hier an der Grenze habe ich Luca aus Spanien getroffen - mal wieder so ein Exoten-Tourist - er fährt mit dem Fahrrad von Mexiko bis nach Argentinien !

So, da seit Ihr nun alle wieder auf dem Laufenden. Bis nächste Woche oder so wieder. Euch allen eine schöne neue Sommer-Woche & vergnügte Grüsse !!!!

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