Dienstag, 13. Juli 2010
...und weitere Geschichten aus Padre Cocha
Und schon wieder ist eine Woche vergangen - inzwischen gefällt es mir schon wieder fast zu gut und ich will gar nicht so recht weiter. Na eine Woche auf alle Fälle noch. Zu meinen täglichen Aufgaben gehört inzwischen auch die Fütterung von Bennji, dem Faultierbaby (hätte im Freien alleine keine Ueberlebenschance). Und gestern war ich mit ihm + einem Affen + dem Hund Gassi - so was erlebt man sicher auch nicht noch mal. Mir macht es dolle Spass - ist auch längst nicht so anstrengendes Arbeiten wie auf manch anderen Farmen und es gibt schon immer mal Zeiten, wo man nix zu tun hat - die wird dann dafür verwendet, mit den Affen zu spielen oder auch ein bischen das Cabybara kraulen (die "Riesenratte" - das grösste Nagetier der Welt - und der in Pilpintuwasi ist noch ein Kind, dh. der wird noch viel grösser). Und die Chefin Gudrun ist inzwischen auch richtig nett. Und sie hat eine grosse Büchersammlung - also bin ich auch mit Lesestoff für die Nächte bestens versorgt. Problem ist dabei eher der Strom, den gibt es nämlich längst nicht jeden Abend - aber mit Kerzenlicht geht es schon auch. Meine tolle Solartaschenlampe kann ich hier leider nirgends getrost in die ja reichlich vorhandene Sonne legen zum Aufladen - vorm Haus wäre sie bestimmt fix weg - und auf Arbeit erst recht, der Affen wegen.
Am Wochenende sind die beiden Belgierinnen weitergefahren nach Kolumbien und am Freitag gab es noch eine zünftige Abschiedsparty - wir (die Voluntäre und einige Mitarbeiter) waren zwar die einzigen Gäste in der Dorfdisco, die Musik war nicht gut, aber der Stimmung tat das keinen Abbruch und der Kater am Tag darauf war beachtlich... Nun sind ausser mir noch die beiden Amerikanerinnen da, wohl auch noch bis Ende der Woche - aber sie wohnen am anderen Ende des Dorfes. Und vor unserem Haus ist es nun ruhiger, da die Kinder schon begriffen haben, das ich nicht unbedingt jeden Tag mit ihnen rumklapsen moechte... Ja, und mehr ist eigentlich nicht passiert, also nichts aussergewöhnliches. Gebissen wurde ich nur vom allerkleinsten Affen - Winston, so gross wie eine Maus - kann sich aber aufplustern wie ein "Löwe", wenn ihm was nicht passt - der wohnt mit dem Faultier zusammen und lässt sich nicht gern von ihm vertreiben.
Das Wetter ist wohl ungefähr so wie bei Euch daheim :-) Sehr heiss, und der Wasserpegel des Amazonas und seiner Nebenflüsse sinkt und sinkt - und meine Fahrt nach Leticia (Kolumbien) dauert dann deswegen auch wieder 3 Tage (sonst geht es schneller). Aber das ist erst nächste Woche dran - davor melde ich mich bestimmt noch mal.
Euch allen weiterhin einen tollen Sommer, zumindest in Gedanken bin ich manchmal dabei :-) !!! Liebe Grüsse und bis bald wieder hier !
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